«Global Europe»: An Initial Assessment of the European Commission’s New Trade Policy
Simon J. Evenett
In diesem Beitrag werden die wichtigsten Elemente der Kommunikation der Europäischen Kommission von Oktober 2006 (mit dem Titel «Global Europe») zur Aussenhandelsstrategie behandelt. Im Vergleich zu früheren Stellungnahmen der Kommission lassen sich einige Verlagerungen ausmachen, vor allem fällt die Betonung auf Markzugang sowie bilaterale und regionale Handelsabkommen auf. Nichtsdestotrotz stellt die Kommunikation eher eine Weiterentwicklung der Handelsstrategie der Kommission als einen abrupten Bruch mit der Vergangenheit dar. Die vorliegende Betrachtung legt ein besonderes Augenmerk auf den potentiellen Nutzen der vorgeschlagenen Verhandlungen bilateraler Handelsabkommen mit einigen asiatischen Ländern und stellt fest, dass von Seiten der Kommission weitere Überlegungen im Hinblick auf das multilaterale Handelssystem angezeigt sind.
Global Europe: Old Mercantilist Wine in New Bottles?
Jim Rollo
Dieser Artikel analysiert die Kommunikation «Global Europe» der Europäischen Kommission und versucht darzulegen, dass der Grund für die Verlagerung hin zu bilateralen Freihandelsabkommen ein Ausbau der bestehenden bilateralen Handelspolitik der EU ist, dass die Analysen in den Dokumenten der Kommission die Verlagerung nicht zufrieden stellend begründen und dass die Verlagerung höchstens als ein Versuch gesehen werden kann, angesichts des Stillstands der Doha-Runde und der bröckelnden politischen Unterstützung, die Unterstützung der Privatwirtschaft für Handelsliberalisierung wiederzubeleben.
The European Commission’s Communication on External Policy: A U.S. Perspective
Claude Barfield
Dieser Aufsatz präsentiert die Ansichten eines amerikanischen Beobachters zur Politik und zum Inhalt der von der EU Kommission vorgeschlagenen neuen Strategie in Bezug auf bilaterale und regionale Freihandelsabkommen. Er stellt die von der Kommission vorgebrachte Argumentation und die zu Grunde liegende Freihandelspolitik der Situation in den USA gegenüber insbesondere der von der BUSH Administration verfolgten «Competitive Liberalisation» Politik. Weiters werden politische Überlegungen und Aspekte der Sicherheitspolitik, welche die Basis für die regionale Handelspolitik der USA bilden, beschrieben. Schliesslich wird versucht, Vorhersagen für die Zukunft von Freihandelsabkommen zu treffen.
The EU’s New Trade Strategy and Regionalisation in the World Economy
P. J. Lloyd and Donald MacLaren
Die von der EU Kommission angekündigte «neue Generation von Freihandelsabkommen » unterstreicht die Absicht der Kommission, die geografische Reichweite der gegenseitig bevorzugenden Freihandelsabkommen massgeblich zu erweitern. Der Artikel betrachtet die Entwicklung des Regionalismus’ in Ostasien, indem die heute existierenden und die unter Verhandlung stehenden bilateralen Abkommen aufgelistet werden. Die Analyse führt zur Schlussfolgerung, dass die Initiative der EU in dieser Region nur geringe Auswirkungen haben wird. Dennoch sind weltweit zwei «Super-hubs» festzumachen, nämlich die EU und die USA, jeder mit seinem eigenem Netzwerk von Freihandelsbeziehungen und dem entsprechenden Regelwerk. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich diese Blocks bei der Gestaltung allfällig neuer multilateraler Regeln, welche über das Vertragswerk der WTO hinausgehen,
konkurrieren werden.
The EU New Trade Policy and the Perspectives for a EU-Mercosur Agreement
André Filipe Zago de Azevedo and RenatoAntônio Henz
Dieser Artikel bezieht sich auf die von der Europäischen Kommission in der Kommunikation «Global Europe: Competing in the World» angekündigte neue Handelspolitik der Europäischen Union und die andauernden Verhandlungen betreffend des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Mercosur. Die Kommunikation hat Mercosur basierend auf zwei wirtschaftlichen Kriterien, Marktpotential und Protektionsniveau gegenüber EU Exporten, als bevorzugten Handelspartner identifiziert. Auch für Mercosur ist ein solches Abkommen von ausserordentlich hoher Priorität, da die EU schon sein Haupthandelspartner ist, und es noch viele tarifäre und nicht-tarifäre Handelshemmnisse für die Mercosur-Exporte in die EU gibt. Nichtsdestotrotz steht ein Abschluss der 1999 eingesetzten Verhandlungen zwischen den zwei Blocks noch in weiter Ferne.
Russia’s Relations with the EU after WTOAccession
Yaroslav Lissovolik
Russlands Beitritt zur WTO im nächsten Jahr schafft die Voraussetzungen für einen aktiveren Dialog mit der EU über vertiefte Integration und Handelsliberalisierung. Insofern ist die Entwicklung eines Freihandelsabkommens mit der EU eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung, um Russland für einen aktiven Dialog über weit reichende politische und wirtschaftliche Belange zu verpflichten. Es müssen auch andere Aspekte von Handelsliberalisierung, insbesondere regionale Zusammenarbeit und grössere Offenheit für Investitionen, angesprochen werden. Die Verzögerung bei der Bildung eines neuen umfangreichen Rahmens für die Zusammenarbeit zwischen der EU und Russland kommt zu einer Zeit, in der die Notwendigkeit für ein neues Rahmenwerk grösser ist denn je. Das macht eine schnelle Aufnahme von Verhandlungen über die Schaffung eines neuen umfangreichen «PCA» in der nahen Zukunft notwendig.
Observations on the Intellectual Property Component of the European Commission’s New Trade Policy
Keith E.Maskus
Der Artikel beschreibt und analysiert die Elemente der Rechte des geistigen Eigentums in der kürzlich angekündigten neuen EU Handelspolitik, welche in Zukunft im globalen Handel durchsetzungsfähiger sein soll. Der Schwerpunkt der neuen Handelsstrategie liegt auf der Verstärkung der globalen Harmonisierung, der Einführung von stärkeren Standards in bilateralen Freihandelsabkommen und der verstärkten Durchsetzung der Rechte in den wichtigsten Entwicklungsländern. Diese Strategie stimmt grösstenteils überein mit der Art und Weise, wie die Rechte des geistigen Eigentums in der globalen und bilateralen Handelspolitik der USA gewichtet werden, deren Bilanz jedoch unterschiedlich ausfällt. Aus dieser Bilanz werden Schlüsse gezogen, um die möglichen Gewinne und Probleme zu erläutern, die in der neuen EU Handelspolitik auftreten könnten.